Dieter Hildebrandt - Kabarettist


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Was bleibt mir übrig

Kurzbeschreibung
| Klappentext Buchausschnitt | Daten

Kurzbeschreibung:
Dieter Hildebrandt, der wohl bekannteste deutsche Kabarettist unserer Tage, blickt zurück auf “seine” dreißig Jahre Kabarett. Er erinnert sich an entscheidende Tage in seinem Leben, an denen nicht selten auch Entscheidendes in unserer Republik geschah und erzählt von seinen satirischen Fehden gegen Personen und Vorgänge, die die Nachkriegsgeschichte unseres Landes geprägt haben. Dieter Hildebrandt, bekanntgeworden auf den Brettern der “Münchner Lach- und Schießgesellschaft”, Verkünder der “Notizen aus der Provinz” im ZDF und derzeitiger Star der SFB-Sendung “Scheibenwischer”, ist eine faszinierende Rückschau gelungen: ein persönliches Tagebuch, das die letzten drei Jahrzehnte kritisch beleuchtet.


Klappentext:
Dieter Hildebrandt über sein Buch: “Was bleibt? Was bleibt mir? Was bleibt mir übrig? Spätetens nach Fertigstellung des Buches weiß ich, was ich wegwerfen kann... Vor dem Übriggeblieben sitzend, taucht die bange Frage auf: Sind diese Texte heut noch mitteilungswert? Schon möglich, denke ich mir, wenn den Lesern, angesichts des zunehmenden Gedächtnisschwundes, klar wird, wie es dazu gekommen ist, was den Urheber bewegt haben könnte, zwischen Restauration und Automation. Also versuche ich mich an entscheidende Tage in meinem Leben zu erinnern. Was könnte ich gedacht haben, damals?
Nein: Was denke ich heute über meine Gedanken von damals? Nach Durchsicht meiner Blätter ist mir klargeworden, daß die Unbedenklichkeit, auf eine Bühne zu klettern und meine mir angeborene Verzagtheit zu überwinden, zum großen Teil Notwehr gewesen sein muß. Ich behaupte einfach: >>Die da oben<< haben angefangen. Und sie hören nicht auf.
Mit meinem Freund Sammy Drechsel war ich mir immer darin einig, daß wir nichts anderes als eine singende und spielende Bürgerinitiative auf eigene Verantwortung sind. Sammy lebt nicht mehr, aber er hat mich beschworen: >>Schreib es auf.<< Sammy hat mir selten einen schlechten Rat gegeben. Also? Was bleibt mir übrig?<< ”



Buchauschnitt:

Seite 60 ... entschied ich mich zwischen zwei möglichen Gefangenschaften für die amerikanische, zog mich aus bis auf eine häßliche, lange, weiße Unterhose und meine Armbanduhr, rutschte rein in den Fluß, der braun, breit und reißend um die Kurve kam, schwamm um mein Leben, hatte Glück und kam drüben an. Hinter einen Felsen gekauert, die Russen schossen noch ein bißchen herum, sah ich einen amerikanischen Soldaten, der meine Landung beobachtet hatte. Dann kam so ein nackter, kleiner deutscher Fritz, der drüben noch Soldat gewesen war, auf ihn zugerannt, hob die Hände und stammelte:>>I am a soldier.<< ... "

Seite 205

  " ... Seine Schlagfertigkeit, immer wieder verblüffend, ist das Produkt langer Vorbereitung. Der Mann ist bis an die Zähne bewaffnet, wenn er sich hinsetzt. Es kommt mir auch so vor, als wollte er vorgefertigte Aphorismen unter allen Umständen unterbringen. Das paßt dann manchmal nicht, weil sein anderer Beisitzer, Hellmuth Karasek, das auch vorhat, aber dann legt sich die ganze Gewichtigkeit des Oberspielleiters Reich-Ranicki über die etwas schmächtigere Geschwätzigkeit des Karasek und mulmt alles nieder. Mit spitzen Augen kommentiert Frau Löffler den Unterwerfungsvorgang! ... "
     

Daten:
Verlag: Kindler Verlag GmbH
ISBN: 3-463-40032-4
Erschienen: 1986
Seitenzahl: 320



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